Der Kessel – eine technische Rarität

Das Herzstück der ehemaligen Bettfedernfabrik Werner & Ehlers ist das Kesselhaus. Es liegt vom Haupttor aus gesehen am hinteren Ende des Fabrikgeländes, gegenüber dem Zusammenfluss von Ihme und Leine. Der monumentale Ziegelbau mit seinem 45 Meter hohen Schornstein besitzt 2 Geschosse auf eine Grundfläche von 10 × 20 m während der Kessel auf einer Grundfläche von 4,55 × 10 m steht und 8 Meter hoch ist..

Ein ausgesprochenes Kleinod der Technik-Geschichte befindet sich im Inneren des Kesselhauses: der Drei-Trommel-Steilrohrkessel, wahrscheinlich weltweit einzigartig in seiner Bauweise. Dieser 1927 von der Firma Möller aus Brackwede bei Bielefeld gebaute Kessel war nur bis 1943 im Betrieb. Technisch betrachtet ist der Kessel eine Rarität, da er “einen wichtigen Entwicklungsschritt zwischen den bisherigen Schrägrohrkesseln, den daraus weiter entwickelten Zwei-Trommel-Steilrohr/Strahlungskesseln und den später verwendeten reinen Strahlungskesseln mit nur einer Obertrommel” darstellt.

(Eberhard Lantz, Kessel-Experte aus Bamberg)

Kesselhaus und Kessel der Bettfedernfabrik stehen wie auch weitere Gebäude des heutigen Kulturzentrums Faust, wie die Zinserhalle, der Zwischentrakt und die Mauer zur Leinaustraße unter Denkmalschutz.